Manche Menschen fragen sich: Wie funktioniert ein Blog? Bevor das erklärt werden kann, ist es notwendig etwas mehr über das Thema im Vorfeld zu erfahren.
Die ersten Blogs waren in den 90er Jahren noch reine Online-Tagebücher. Das ist jedoch lange her und heute auch nicht mehr das was man unter einem Blog versteht. Heute ist ein Blog wesentlich mehr als das, wie er in den 90er begonnen hat.
Selbst heute ist nach über 30 Jahren nicht allen klar, wofür es Blogs gibt und was ein Blog überhaupt ist. Noch schleierhafter ist vielen, wie das Bloggen funktionieren kann. Da ich immer wieder dieses Phänomen persönlich erläutern darf, möchte ich in diesem Artikel dies mal etwas ausführlich erklären.
Lesezeit: 8 Minuten
1. Was ist ein Blog?
Im Grunde ist ein Blog eine frei zugängliche Website, aber eine Website ist bzw. hat nicht immer einen Blog.
Was der Begriff bedeutet
Der Name „Blog“, der sich durchgesetzt hat, ist die Kurzform von „WebLog“. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem „World Wide Web“ und „Logbuch“. Das Blog ist…. richtig, es heißt das Blog und nicht „der Blog“. Aufgrund der Ableitung vom Logbuch ist der Artikel auch „das“.
Wie aus aus „WebLog“ dann der Begriff „Blog“ entstand erkläre ich weiter unten im Geschichtsabschnitt. (zur Geschichte)
Sie können sich einen Blog als eine Variante eines Online-Business vorstellen, mit welchem es möglich sein kann ein Einkommen zu erzielen. Zusätzlich ist es möglich damit eigene Produkte und Themen im ganzen Internet bekannt zu machen.
Unterschied von einem Blog zu einer Website
Das Blog unterscheidet sich von einer Website durch:
- den Betrieb. Er wird im Regelfall von einer Person betrieben.
- die Ansprache. Meist informell und mit einer persönlichen Note versehen.
- das Hauptprodukt. Der Inhalt ist meistens auch das Hauptprodukt selbst.
- die Monetarisierung. Der Blogger verdient sein Geld über Kooperationen und Werbung. Neuerdings auch mit eigene Produkte und Dienstleistungen.
Hier werden Meinungen, Erfahrungen oder Wissen aus dem persönlichen Leben des Bloggers selbst veröffentlicht.
Was ist ein Corporate-Blog?
Wenn eine Website einen integrierten Blog hat, dann werden hier normalerweise Neuigkeiten und verschiedene Berichte über deren Produkte und Dienstleistungen veröffentlicht. In diesem Fall spricht man von einem „Corporate-Blog“. Später dazu mehr.
Im Grunde ist ein Blog eine besondere Form einer Website, die öffentlich frei zugänglich ist. Dort werden Meinungen und Erfahrungen aus dem persönlichen Leben einzelner Personen veröffentlicht. Auch Informationen jeglicher Art über Produkte oder Dienstleistungen von Unternehmen können in Blogs geführt werden. Interessant sind auch die Blogs von politischen Organisationen, die mit Hilfe dieser Technik ihre Ansichten verbreiten.
Was alle Blogs gemeinsam haben
Alle Blogs haben gemeinsam, dass diese meist von Lesern kontrovers diskutiert und kommentiert werden. Die dadurch entstehenden Interaktionen sind wiederum förderlich für die jeweiligen Blogbetreiber, da auf diese Weise ihr Bekanntheitsgrad steigt.
Die erste Hürde ist genommen um zu verstehen wie ein Blog funktioniert. Gut wäre jetzt noch, wenn Sie sich etwas mit der Geschichte auseinandersetzen, um die Funktionalität leichter zu verstehen.
2. Der Blog-Ursprung
Alles hatte mal einen Anfang, so auch der erste Blog im Internet.
Der erste Blog 1990
Die Anfänge wurden quasi im Kernforschungszentrum CERN in Genf gelegt als am 13. November 1990 die erste Website von Tim Berners-Lee online ging. Interessanterweise entstanden die Begriffe Weblog und Blog erst viele Jahre später.
Tim Berners-Lee ist der Erfinder des World Wide Web sowie des HTTP-Protokolls und machte durch die Vernetzungsmöglichkeit den Weg für das Bloggen frei.
Berners-Lee nutzte seine damalige Website zum reinen Austausch von Informationen zwischen Wissenschaftlern auf der ganzen Welt. Deshalb wird der 13. November auch als Geburtsstunde des ersten Blogs mit dem „Tag des Bloggens“ geehrt.
Der erste private Blog 1994
Wie ein Blog funktioniert, hat Justin Hall mit seinem webbasierten Tagebuch bereits 1994 vorgemacht. Er hat zu seinem Tagebuch geführte Touren durch das Internet angeboten. Er schrieb über seinen persönlichen Alltag und gab einen Überblick über die wachsende digitale Welt um uns herum.
Die Namensgebung startete 1997
Im Dezember 1997 erschien die Website robotwisdom.com von Jorn Barger (Bild). Mit seinen intellektuellen Aktivitäten und seiner täglichen Protokollierung erfand er den Begriff „WebLog“. Jorn Barger hat 3 Jahre später bereits mit integrierter Werbung und im Jahr 2005 mit PayPal-Spenden experimentiert. Mit seinem WebLog hat er jedoch nie richtig verdient. Dafür war es einfach noch nicht die richtige Zeit.
Ein Wortspiel führte 1999 zum heutigen Namen
Im Frühjahr 1999 kürzte Peter Merholz auf seiner Website (https://www.peterme.com/) den Begriff „WebLog“ ab in „We blog“, woraus schließlich das heutige „Blog“ entstand.
„For What It’s Worth
I’ve decided to pronounce the word „weblog“ as wee‘- blog. Or „blog“ for short.“(Für das, was es wert ist. Ich habe mich entschieden, das Wort „Weblog“ als „We-Blog“ auszusprechen. Oder kurz „Blog“.)
Peter Merholz
Es ist schon beachtlich. Da wurde etwas großartiges erfunden, das wir bis heute nutzen und der Name kam erst 9 Jahre später.
Und was war 2022?
Der Name ist geblieben, die Anzahl der Blogs sind weltweit auf über 600 Millionen gestiegen. Allein in Deutschland gibt es über 600000 Blogs. Täglich werden derzeit 7,5 Millionen Blogbeiträge veröffentlicht. Quelle: https://datareportal.com/reports/digital-2022-global-overview-report
3. Wie funktioniert ein Blog?
Bitte erinnern Sie sich kurz an die erste Aussage, wie die Blogs begonnen haben. Im Grunde funktionieren sie heute noch so ähnlich wie damals, wie ein normales Tagebuch. Das Blog hat sich allerdings innerhalb der letzten 30 Jahre weiter entwickelt.
Das funktionale Prinzip
Das Prinzip eines Blogs ist, diesen fortlaufend mit neuen Blogbeiträgen zu erweitern. Diese Beiträge erscheinen gewöhnlich in chronologischer Reihenfolge, wobei natürlich die neuesten Beiträge immer oben stehen.
Meistens sind dabei die älteren Beiträge, je nach Blog-Thema, nicht mehr aktuell und landen irgendwann im Blog-Archiv. Zusätzlich sind umfangreiche Blogs auch noch nach Unterthemen kategorisiert, um einen besseren Überblick zu bewahren.
Was oder wer ist ein Blogger?
Blogger sind diejenigen welche die Beiträge schreiben. Meistens ist der Blogger auch gleichzeitig der Websitebetreiber und kümmert sich um die Technik und Vermarktung des Blogs selbst. Größere Unternehmerblogs, sogenannte „Corporte Blogs“ haben allerdings auch Autoren angestellt, die diese Artikel schreiben.
Die Struktur
Die veröffentlichen Blogbeiträge müssen nicht aufeinander und zusammenhängend aufbauen wie bei einem Buch. Sie sind frei in ihrer Individualität, sowohl in der Fokussierung des Themas, als auch in der persönlichen Meinung des Autors.
Die Monetarisierung
Wenn Sie mit einem Blog Geld verdienen möchten, dann ist es auch notwendig den eigenen Blog entsprechend bekannt zu machen. Dies geht leider nicht von allein. Ich empfehle die Basics der Suchmaschinenoptimierung zu lernen, und die Basics von Recherche und Textverfassung sollte beherrscht werden. Sie müssen die geschriebenen Beiträge direkt bewerben und andere Blogs zum identischen Thema gezielt verfolgen. Die Pflege des eigenen Blogs bedarf schon 50-70% der eingesetzten Arbeitszeit. Hinzu kommt dann noch die Zeit für die Strategieentwicklung der Monetarisierung.
Konkret können Sie mit diesem Geschäftsmodell Geld verdienen indem Sie:
- Affiliate-Links einsetzen
- Werbung schalten
- Beiträge sponsern lassen
- Eigene Dienstleistungen anbieten
- Eigene Produkte anbieten
- Sich bei der Verwertungsgesellschaft Wort anmelden
Hier jetzt ausführlich darauf einzugehen, würde den Rahmen sprengen und das Grundthema verfehlen. Dazu erscheint in Kürze ein eigener Beitrag.
4. Was ist ein Beitrag?
Ein Blogbeitrag ist ein vom Blogger/-in verfasster Artikel. Was früher ein Tagebucheintrag war, ist heute weit mehr. Heute ist ein guter Blogbeitrag ein Artikel der eine Frage ausführlich beantwortet. Als ein Leitfaden soll er antworten und gegebenenfalls Ratschlag geben. Auf jeden Fall sollte er dem Leser einen Mehrwert geben und die eigene Persönlichkeit spiegeln. Abschreiben von anderen Bloggern/-innen ist dabei ein absolutes Tabu und wird nicht belohnt werden.
Das was Sie jetzt gerade lesen, ist ein Blogbeitrag ;-).
In der Blogosphere… was für eine geniale Bezeichnung ;-), also in der Blogosphere ist es extrem wichtig regelmäßig und inhaltlich wertvollen Inhalt zu liefern. Deshalb sollten Sie als Blogger/-in sich einen Vorrat an Blogbeiträgen zulegen. Und natürlich dabei auch fortlaufend Themengebiete und neue Sachverhalte etc. einsammeln
5. Was ist die Blogosphere?
Eigentlich war ich mit dem Artikel schon fertig, da stolperte ich über diesen tollen Begriff der mir einfach gefällt. Ich glaube aber auch dass dies nicht jede/r versteht.
Mit nun über 600 Millionen Blogs weltweit und täglichen 7.5 Millionen Blogbeiträgen bilden die Blogger eine eigene Welt im Internet. Diese Gemeinschaft nennt man Blogosphere. Es ist relativ leicht, selbst Teil dieser Blogosphere zu werden und sich einer bestehenden Community anzuschließen.
6. Fazit
Ein Blog ist eine Art Tagebuch, in welchem Beiträge in chronologischer Reihenfolge erscheinen. Viele Unternehmen haben den Einfluss von Blogs erkannt um ihre News und Informationen zu verbreiten. Je interessanter und aktueller der Inhalt des jeweiligen Blogs ist, umso erfolgreicher erscheint die Website auch im Google-Ranking.
So einfach und logisch wie die Funktion eines Blogs ist, so kann er auch umfangreich und zeitaufwändig werden. Sobald es kein privater Blog mehr ist, also sobald damit in irgendeiner Form Geld damit verdient werden kann, müssen viele weitere Schritte in der Struktur bedacht werden. Jeder Webdesigner und Webentwickler ist dazu verpflichtet Ihnen nur einen rechtskonformen Blog auszuliefern. Treffen Sie hier bitte keine zu schnellen Entscheidungen.
Ich bin der Meinung, dass zunächst die grundsätzliche Entscheidung gefällt werden muss. Warum möchte ich einen Blog schreiben? Erst wenn die Motive dazu geklärt sind, dann sollte ein Blog entsprechend geplant und umgesetzt werden. Auch das Hinzuziehen eines Fachmanns/-frau kann ich nur dringendst nahe legen.
Aber ich denke dass es nun etwas klarer ist, wie ein Blog funktioniert und hoffe diese Frage hier für Sie beantwortet zu haben.
7. Fragen?
Sollte dennoch etwas unklar sein, so helfe ich sehr gerne weiter. Entweder Sie schreiben die Frage direkt hier in den Kommentar oder mir per Mail. Ich garantiere jeder Frage eine Antwort, soweit mir diese möglich ist.
Super recherchiert und zusammengefasst. Danke. Weiter so.
Vielen lieben Dank für das Feedback
Liebe Grüße! Dein Blog zeigt eine klare Entwicklung über die Zeit. Könntest du mehr darüber erzählen, wie sich deine Schreibstimme und thematische Ausrichtung seit dem Start deines Blogs entwickelt haben? Gibt es Meilensteine oder Schlüsselmomente, die diesen Wandel geprägt haben?
Ja, es gibt tatsächlich Schlüsselmomente für mich. Bei meinem anderen Projekt https://kramers-unterwegs.de/ kann ich wesentlich freier und unbeschwerter schreiben.